Nach mehrmonatiger Bauzeit zur Entfernung von Asbest aus den Anlagen befindet sich das Arbeitsprogramm nunmehr in Phase 3, die dem Wiederaufbau gewidmet ist.
Bauherren in dieser Phase sind Sénerval und die Eurométropole gemeinsam. Sie umfasst die erneute Montage der Fassaden, die Neuverkabelung der Anlagen, die Installation der technologischen Ausrüstungen und den Wiederaufbau der Kessel. In dieser Phase arbeiten täglich bis zu 200 Personen vor Ort!
Die Phase 3 als letzte Etappe des Arbeitsprogramms ist der Wiederaufstellung aller Ausrüstungen des Werks gewidmet, so dass das Wiederanfahren im Lauf des Jahres 2019 erfolgen kann.
Diese Etappe sucht sowohl von ihrem Umfang als auch von den eingesetzten technischen Mitteln her ihresgleichen.
Begonnen wurde sie mit der Ertüchtigung des Werks im Frühjahr 2018 und der Installation neuer elektrischer Ausrüstungen (Schaltkästen, Schaltschränke und Beleuchtung), da die alten Ausrüstungen im Zuge der Asbestsanierung entfernt wurden (Phase 2).
Dies war schließlich die „physische“ Vorbereitung der Baustelle auf den Wiederaufbau der Kessel. In dieser Etappe war die Demontage eines Teils des Werksdachs erforderlich. Für die Arbeiten zum Heben und Transportieren der Kesselkomponenten wurden 3 Krane benötigt (zwei mit einer Tragkraft von 250 Tonnen und einer mit einer Tragkraft von 90 Tonnen).
Zur Erinnerung: Nur die Linien 1 und 3 sind betroffen. Die Schließung von Linie 4 war ja seit 2010 geplant gewesen, um der schrittweisen Reduzierung des Umfangs an zu behandelnden Restabfällen Rechnung zu tragen. Diese resultiert aus den Programmen zur Prävention und Reduzierung von Abfällen, die seit vielen Jahren auf dem Territorium umgesetzt werden. Sie wurde also folglich zusammen mit der abgedichteten Linie demontiert.
Die neuen Kessel wurden speziell für das Werk hergestellt. Sie gestatten die Rückgewinnung der bei der Müllverbrennung freigesetzten Energie und die Erzeugung von Strom, Industriedampf und Wärme für die Fernwärmeversorgung. In einigen Monaten wird Sénerval erneut ein wichtiger Erzeuger von Energien alternativ zu fossilen Brennstoffen sein.
Die Kessel bestehen aus vorgefertigten Schüssen unterschiedlichen Durchmessers, die vor Ort zusammengesetzt werden. Damit erfolgt der Wiederaufbau schrittweise. Nach Abschluss der Montagearbeiten werden hydraulische Abdrücktests vorgenommen, wozu ein Befüllen mit Wasser und eine Druckbeaufschlagung vorgenommen werden.
Diese Tests wurden für die Linie 3 durchgeführt und am 19. September erfolgreich abgeschlossen. An den Linien 1 und 2 dauert die Montage der Kesselschüsse derzeit noch an. Die Abdrücktests sollen dann in der ersten Oktoberhälfte 2018 erfolgen.
Nach diesen Etappen des Wiederaufbaus und der Tests werden die Kessel mit Abschlussblechen (casing) ummantelt. Danach werden eine Wärmedämmung sowie Verkleidungsbleche angebracht.
Parallel dazu werden alle damit verbundenen Elemente, die im Rahmen der Asbestsanierung ausgebaut wurden, wieder eingebaut: elektrische Ausrüstungen, Instrumentierung, Motorisierung, Fassaden usw. Auch hier sind wieder zahlreiche Unternehmen eingebunden.
Und schließlich werden die eingelagerten Ausrüstungen vor ihrer Wiederinbetriebnahme entkonserviert (decocooning). Im Anschluss erfolgen nach und nach linienweise Kalttests und Warmtests.
Einige Zahlen zum Wiederaufbau der Kessel:
- 60 km Rohrleitungen mit einem Gewicht von 480 Tonnen
- 40.000 Fertigungsstunden
- 50.000 Montagestunden